Die ersten 18 Monate - Herausforderung mit Erfolg

Herr Lückfeldt, Sie sind seit Februar 2021 neuer Geschäftsführer der monta. Durch Ihre vorangegangene Tätigkeit bei Klöckner Pentaplast (kp) kannten Sie die monta bereits aus der Kundenperspektive. Wie war aus Ihrer Sicht die Situation, in welcher Sie die Geschäftsführung im Unternehmen übernommen haben? 

Ich hatte natürlich den Vorteil, dass ich das personelle und ökonomische Umfeld bei monta schon vor der Aufnahme meiner Tätigkeit als Geschäftsführer im Blick hatte. Daher wusste ich auch, dass die Bedingungen, unter denen ich arbeiten würde, durchweg erfreulich sein würden. Bei der monta handelt es sich aus meiner Sicht um einen im besten Sinne klassischen Mittelständler. Das bedeutet: Veränderungen in den eigenen Kernmärkten werden schnell erkannt, Entscheidungen, die diesen Veränderungen folgen, schnell getroffen. Mich hat hier vor allem die Agilität auf einem so hohen Wertschöpfungsniveau beeindruckt, und ich bin froh, dass ich meine Markt- und Produktkenntnisse hier entsprechend rasch einbringen konnte. Wichtig war für mich auch, dass ich bereits eine etablierte, offene und transparente Mitarbeiterkultur vorgefunden habe, die durch ein ausgeprägtes unternehmerisches Denken in allen Bereichen getragen wird.

Mein Eintritt in das Unternehmen war natürlich infolge der allgemeinen wirtschaftlichen Krisenlage alles andere als entspannt. Ich kam mit einer ganzen Liste von Ideen und Themen ins Unternehmen, die ich meinem neuen Team so schnell wie möglich präsentieren wollte. Aber schon vom Arbeitstag eins an wurde ich mit Herausforderungen konfrontiert, die keinen Aufschub duldeten: Das galt insbesondere für den Umgang mit den Corona-bedingten Lieferverzögerungen. Erste Priorität in dieser Situation war es, unser Netzwerk von Lieferanten partnerschaftlich zu stärken, um im Sinne unserer Kunden bei Engpässen schnell reagieren oder Alternativen bieten zu können.

Parallel dazu wollten wir Antworten auf die Frage zu finden, wie wir die Marke monta im Markt noch weiter etablieren und dadurch zukunftssicher machen können. Dabei galt es zu prüfen, ob wir aktuell die „richtigen“, d. h. marktgerechten Produkte anbieten, ob unsere Verfahren effizient, unsere Kosten transparent sind, und ob wir das Marktgeschehen wirklich so gut im Auge haben, dass sich darin heute schon die Trends von morgen erkennen lassen. Und dann möchten wir unsere Erkenntnisse unseren Kunden gegenüber auf breiter Basis kommunizieren…

 

Jetzt, da Sie über ein Jahr im Amt sind: Hat sich Ihre Sicht auf die monta geändert?

Bei kp habe ich die monta vor allem als eine Art Schlüsselkunde betrachtet. In dieser Funktion war sie für mich in erster Linie als Marktbeeinflusser, vor allem aber auch Qualitäts- und Performance-Führer relevant. Durch meine Geschäftsführertätigkeit hat sich mein Blick auf monta natürlich noch mal geschärft. Ich habe seitdem mehr Einblick in Hintergründe und mit Kenntnis der Mitbewerber bekommen. Nichtsdestotrotz haben sich meine positiven Eindrücke, die ich schon als Kunde hatte, nachdrücklich bestätigt.

 

Welche Herausforderungen sehen Sie aktuell und welche Ergebnisse können Sie berichten?

Unsere Auftragslage ist sehr gut, die Liefersituation jedoch weiterhin durch die veränderten Rahmenbedingungen, wie Covid, unterbrochene Lieferketten und auch den Ukraine-Konflikt schwierig. Da wir proaktiv unsere Kunden über die aktuelle Lage informieren, haben wir trotz des Versorgungsengpasses ein gutes Standing am Markt.

Ein großer Vorteil besteht zudem darin, dass wir unsere Markt- und Anwendungsexpertise seit je her mit unseren Kunden geteilt haben. Folglich wurden und werden wir von ihnen als echter Partner und nicht nur als Lieferant der benötigten Waren anerkannt.

Was wir schon erreicht haben: Wir konnten uns in den wesentlichen KPIs klar verbessern. Unser Businessplan ist ziemlich ambitioniert. Dass wir mit unserem Ehrgeiz aber nicht über das Ziel hinausgeschossen sind, zeigen unsere guten Ergebnisse im ersten Quartal 2022. Gleichzeitig arbeiten wir aktiv an der Verbesserung der Liefersituation durch enge Kommunikation mit unseren Lieferanten. Und natürlich liegt ein weiterer Schwerpunkt darauf, nachhaltige, energiesparende Lösungen in den Markt zu bringen und so unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren.

 

Was haben Sie in dem vergangenen Jahr Ihrer Geschäftsführertätigkeit bei der monta an Lerneindrücken für sich mitnehmen können?

Vor allem habe ich seit meinem Antritt hier verstanden, wie groß das Potential der monta wirklich ist. Wir haben hervorragende Voraussetzungen, um noch viel mehr in unseren Märkten zu bewegen. Wir haben fähige, motivierte Mitarbeiter, deren individuelle Potenziale wir – auch das ein Lernprozess meinerseits – im Sinne eines „Fördern & Fordern“ noch weiter ausbauen können.

Dazu verfügen wir über sämtliche Voraussetzungen, um neue Ideen für den Verpackungsklebebandmarkt umzusetzen und werden uns auch verstärkt darum bemühen, analog monta biopack® den Pioniergedanken in den folgenden Produktgenerationen weiterzuführen.

Ein weiterer Lernprozess, den ich durchgemacht habe, bestand darin, mich bei der Umsetzung einiger Projekte in Geduld zu üben. Maßgebliche Veränderungen, echte Innovationen benötigen ihre Zeit, um sich am Markt durchzusetzen. Kunden sind in der Regel eher konservativ; da geht manches nicht so schnell, wie wir es gerne hätten.

 

Wo soll die Reise der monta in den kommenden Jahren hingehen? Wie sieht hier, grob skizziert, Ihre Zukunftsstrategie aus?

„Prio eins“ gebührt natürlich der Sicherung unseres Standorts. Als mittelständisches Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland haben wir es mit steigenden Herausforderungen zu tun. Diese können wir im regionalen wie im globalen Wettstreit nur durch mehr Leistung, höhere Qualität und umfangreicheren Service meistern. Um das zu schaffen, arbeiten wir zum einen laufend daran, unsere Produktionsprozesse weiter zu optimieren. Zum anderen benötigen wir die Kompetenz und die Leistungsstärke jedes einzelnen unserer Mitarbeiter.

An zweiter Stelle kommt – unmittelbar damit verbunden – die Steigerung unserer aktuellen Marktpräsenz. Hier möchten wir durch unsere Messeteilnahmen die Weichen dafür stellen, um monta stärker auch außerhalb des klassischen Verpackungsmarkts zu etablieren.

Punkt drei sind, wie bereits erwähnt, Verbesserungen, die wir im Bereich Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Klimaschutz erzielen möchten.

 

Sind dafür größere Investitionen geplant?

Aus meiner Sicht sind wir, was unsere Anlagen betrifft, aktuell auf State-of-the-Art-Level ausgerüstet. Damit dies auch so bleibt, haben wir für die kommenden Geschäftsjahre einen siebenstelligen Betrag für notwendige Instandhaltungsmaßnahmen und mögliche Optimierungen budgetiert.

 

Einfache Frage: Welches ist zurzeit Ihr monta-Lieblingsprodukt?

Unsere PVC-Druckrollen. PVC ist einfach ein sehr guter Werkstoff, verfügt über herausragende technische Eigenschaften und eine gute Umweltbilanz. Zudem können wir unseren Kunden mit unseren PVC-Druckrollen eine hohe Prozesssicherheit gewährleisten.

 

Jetzt aus der Geschäftsführerperspektive: Was wollten Sie unseren Partnern und Kunden schon immer mal mitteilen…?

Wir würden gerne gemeinsam mit Ihnen an Projekten arbeiten, die uns helfen, neue Anwendungsmöglichkeiten und neue Besonderheiten in unseren Produkten zu erkennen und umzusetzen.
Führen wir eine offene, möglichst lebendige Kommunikation über die derzeitigen Entwicklungen am Markt! So können wir gemeinsam am Puls der Zeit bleiben!

 

Welche Werte sind Ihnen persönlich besonders wichtig?

Wichtig ist mir bei diesem Thema vor allem, dass man Werte hat und diese ernstnimmt, das gilt übrigens in meinem privaten wie professionellen Leben. Zu den bestimmenden Werten zählen für mich: ein hohes Maß an Eigeninitiative und innerem Antrieb, Freude an dem, was ich tue, sowie ein möglichst offenes persönliches wie soziales Miteinander.

 

Wo wir schon bei „privat“ sind…

Für den Steckbrief: Ich bin verheiratet, stolzer Vater von zwei Kindern und seit dem vergangenen Sommer im schönen Allgäu wohnhaft. Der Wohnort kommt meinen Neigungen entgegen, denn ich bin schon seit vielen Jahren begeisterter Motocross-Enduro-Sportler und Wanderer und hoffe einfach, dass ich irgendwann mehr Zeit für diese Leidenschaften finden werde.

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